Reisen bildet, so sagt man. Manchmal gewinnt man dabei auch Freunde.

Ein Indiojunge aus Peru, das neue Weltwunder Machu Picchu, Alpakamützen, bunte Strickpullis und die atemberaubenden Berge der Anden – das fiel uns zu Peru ein, bevor wir im Herbst 2006 zum ersten Mal nach Südamerika aufbrachen.
Als wir zurückkamen, hatten wir erkannt: Peru bietet weit mehr als Indianermärkte im Hochland der Anden, Kinder mit rotbunten Mützen und Schafjungen auf dem Arm oder Lamas vor den schneebedeckten 6000er Bergen.
Und so kehrten wir noch dreimal ins Land zurück, nach Südamerika in das Herzen der Anden. Vom „Nabel der Welt“ Cusco, der alten Inkahauptstadt, besuchten wir mit unserem Freund und Reiseführer Heradio die Hochlandindianer, denen doch längst unser Herz gehörte. Mit Rucksack und indianischen Trägern wanderten wir tagelang durch die Anden, in Höhen bis über 5000 m zu einsamen Hütten und spielenden Indianerkindern.

Und wir lernten die Menschen näher kennen, ihre Lieder und ihre Feiern, aber auch ihre Sorgen und Nöte. Viele leben völlig autark, ohne Wasser und ohne Strom, ohne Kühlschrank und ohne Fernseher. Sie besitzen zum Teil große Alpakaherden – aber sonst nichts. Die Menschen müssen von 1 Dollar am Tage leben. Zusammen mit den Teilnehmern unserer 1.Reise, mit Giselher aus Altlandsberg, Roland aus Elsterwerda und Elke aus Neuenhagen unterstützen wir diese Familien, haben Arbeiten für die Vergrößerung einer Grundschule in Cusco finanziert und verkaufen jetzt für einige peruanischen Familien aus der kleinen Ortschaft Tinki im Ausangategebirge ihre kunstgewerblichen handgefertigten Erzeugnisse aus Alpaka, die diese unter den Namen „Cascada“ ausschließlich für uns produzieren.


Zu Ostern 2008 knieten wir dann vor einem 2000 Jahre alten Grab einer Herrscherin der Moche, im Ausgrabungsgebiet „El brucho“ („der Hexer“) nördlich von Lima und der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich, nieder, und wurden zu Ehrenbürgern Perus ernannt.
Und was lag näher, selber eine kleine Herde von kulleräugigen und kuschelweichen Teddybären zu halten. Wir kauften 2007 drei kleine Alpaka- Hengstfohlen, später gesellte sich noch der Lamamischling Paco dazu.


Die Fohlen sind inzwischen zu stattlichen Herren herangewachsen. Gern hätten wir die Herde mit einigen Damen vergrößert, dies war jedoch lange Zeit wegen der kleinen Koppeln nicht möglich. Aber im August 2012 haben wir uns dann doch einen Traum erfüllt. Wir haben 10 Lama-Damen gekauft, die wir auf einer Weide in Hoppegarten, 2 km von unserem Hof entfernt, pflegten. Und im Sommer 2013 erblickte das erste Baby das Licht der Welt, das wir Julie tauften…

Seit Oktober 2013 richten wir eine neue Koppel in „Altlandsberg“ ein, auf der endlich alle Tiere gemeinsam und ausreichend Platz finden. Wenn die Lamas den Feldherrenhügel in der Mitte der Wiese erklimmen, können sie von der Umgehungsstraße aus beobachtet werden. Wir hoffen nur, daß die langen Hälse beider Parteien keine Unfälle provozieren!
Mitte März 2014 gesellten sich noch Margarete und Moritz dazu, zwei schottische Highland-Rinder. Margarete wurde im August wieder Mama, seitdem sind`s der Rinder drei. Mathilda nannten wir das schneeweiße Mädchen.

Was fehlte denn nun noch? Die Lamas sehen im Frühling Mutterfreuden entgegen, Mathilda wächst heran und die jungen Füchse, die im Feldherrenhügel groß wurden, gehen ihre eigenen Wege. In der argentinische Pampa hatten wir Nandus gesehen, flugunfähige Laufvögel, halb so groß wie die afrikanischen Strauße. Waren die in Deutschland erhältlich? Jawohl. Nicht ganz einfach, aber alsbald zogen wir drei einwöchige Küken zu jetzt stattlichen Teenagern auf. Dummerweise hat einer der Füchse, die im Sommer auf unserer Koppel groß wurden, in einer Nacht den kleinen Hahn geholt. Durch einen glücklichen Zufall erhielten wir später zwei gleichaltrige dazu, die sich nun alle bester Gesundheit erfreuen.

Die Jahre vergingen. Es wurden der Tiere immer mehr. Fridolin kam vom Bodensee zu uns. Die Lamamädchen mögen ihn, acht Kinder nennt er inzwischen sein Eigen. Nun kommt er in die Jahre. Wir wandern mit ihm und mit 5 anderen Hengsten, teils Lamas, teils Alpakas. Um den Nachwuchs soll sich von nun an Rohan kümmern, ein wunderschöner großer Lamahengst mit kanadischen Eltern. Frisches Blut für die Herde. Noch ist er erst drei, ein Teenager. Mal sehen.

Seit dem Herbst 2018 wohnt Pumbaa bei uns. Ein Minischwein-Eber, den ein böser Bub im Wald von Gielsdorf ausgesetzt hatte. Über das Tierheim gelangte er zu unserer Ranch. Er fühlt sich wohl und ist everybodys Darling. Jeder Besucher wird kontrolliert, ob er denn auch etwas zum essen dabei hat. Auf dass er nicht zu einsam ist, haben wir Paula dazugesellt. Auch ein Minischwein, die unübersehbar Wildschein-Ahnen hat.

Im Oktober waren wir wieder in Peru, Marion das erste Mal. Heradio und die anderen Freunde besuchen. Und abermals waren wir im Manù – Nationalpark am Amzonas. Haben zwei Dörfer besucht und die dortigen Grundschulen mit Stühlen und Tischen ausgestattet. War nicht teuer und den Kindern hats geholfen.

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